Monday, September 8, 2014

Antitrust: Right of a Third Party to Have Access to Personal or Confidential Information


Swiss Competition Commission opinion (in German): Competition: Unfair competition: Antitrust:
Data privacy: Right of a third party to have access to personal or confidential information not disclosed in the Competition Commission’s opinion:

Description of the Swiss federal legal dispositions potentially applicable: the Swiss Constitution; the Federal Act on Data Protection; the Federal Act on Freedom of Information in the Administration (FOIA).
The proceedings before the Swiss Competition Commission are criminal-like.
According to its Art. 3 al. 1 lit. a 2, FOIA does not apply to access to official documents relating to criminal proceedings. Hence, this federal act cannot be considered here. Application of the Constitution and of the Federal Act on Data Protection is analyzed in other blog posts.


Recht auf Einsicht in Verfahrensakten nach Verfahrensabschluss
Gesetzliche Grundlagen für eine Bekanntgabe von Personendaten

Vorliegend geht es um die Behandlung eines Gesuches um Einsicht in Verfahrensakten eines Kartellverfahrens der WEKO nach Verfahrensabschluss und Rechtskraft.

Als mögliche Rechtsgrundlagen für eine Datenbekanntgabe kommen aus Sicht [des Gesuchstellers] und der WEKO in Betracht:
- Art. 8 und 19 DSG
- Art. 6 BGÖ
- Art. 29 Abs. 2 BV
- Art. 44 Abs. 2 BV

Das Gesuch [des Gesuchstellers] betrifft die Endverfügung der im Betreff genannten Untersuchung, also einer kartellrechtlichen Untersuchung auf Anordnung einer Sanktion gemäss Art. 49a KG. Gemäss jüngster bundesgerichtlicher Rechtsprechung hat ein solches Verfahren einen „strafrechtlichen bzw. ‚strafrechtsähnlichen‘ […] Charakter“, weshalb die in Art. 6 und 7 EMRK für strafrechtliche Anklagen vorgesehenen Garantien darauf Anwendung finden. An gleicher Stelle hält das Bundesgericht weiter fest, dass in einem solchen Untersuchungsverfahren auch die in Art. 30 und 32 BV verankerten Garantien anwendbar sind. Damit qualifiziert das Bundesgericht ein Sanktionsverfahren nach Art. 49a KG als „Strafverfahren“ im Sinne der Bundesverfassung, trägt doch Art. 32 BV den Titel „Strafverfahren“. Dass in einem Sanktionsverfahren nach Art. 49a KG in verfahrensrechtlicher Hinsicht aufgrund des Verweises in Art. 39 KG das VwVG und nicht etwa die StPO oder die entsprechenden Normen des VStrR einschlägig sind, vermochte diese bundesgerichtliche Beurteilung nicht zu beeinflussen.

(…) Eben auch als „Strafverfahren“ gemäss Art. 3 Abs. 1 Bst. a Ziff. 2 BGÖ zu qualifizieren ist. Die Unterlagen, zu welchen [der Gesuchsteller] Zugang verlangt, sind somit vom sachlichen Geltungsbereich des BGÖ ausgeschlossen (Art. 3 Abs. 1 Bst. a Ziff. 2 BGÖ). Das BGÖ kommt vorliegend nicht zur Anwendung.


(Verfügung vom 8. September 2014, RPW 2018/1, 133-134 Rz 10, 15)

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